So Freunde, ChatGPT – Runde 3! Im Teil 1 und 2 haben wir die “Anwendungsszenarien fürs Tech-Recruiting” und “Die Top 5 der aktuellen Recruiting Methoden” besprochen. Daher ist es mal wieder Zeit zu schauen, was sich in der KI-Welt getan hat. Denn hier übertreffen sich die Neuigkeiten auf täglicher Basis, da sich diese Technologie-Entwicklung gefühlt exponentiell entwickelt (wahrscheinlich tut sie das auch).
Es gab zwei monumentale Veränderungen. ChatGPT Enterprise und außerdem kann ChatGPT nun kann jetzt sehen, hören und sprechen. Letzteres hört sich erstmal phänomenal an, doch der Game Changer ist die trocken klingende Enterprise-Option, wenn es ums Recruiting geht. Liegt ja auch auf der Hand. Dennoch profitieren wir auch von den “Consumer”-Neuerungen … und persönlich muss ich sagen, es macht schon ein wenig Spaß mit ChatGPT via Handy zu schnacken, ohne auf einen Bildschirm gucken zu müssen – probiert es selbst mal aus! 🙂
Schauen wir uns zunächst die erweiterten GPT-4 Funktionen an. Diese Funktionen sind nur für Plus-User verfügbar. Die Websuche (via Bing) und Plugins sind ja bereits seit längerer Zeit verfügbar. Neu ist seit September die Integration von DALL-E 3 – und damit die Verarbeitung und Generation von Bildern. Das vorherige Feature “Code Interpreter" wurde zu “Advanced Data Analysis” umbenannt. Kein Upgrade hier. Nichtsdestotrotz ist dieses Feature neben der Enterprise-Funktionalität am interessantesten fürs Recruiting. In einer Realität, indem wir Profilbilder hochladen und Charakteristiken von Gesichtszügen abgeleitet werden, sind wir noch nicht.
Am vielversprechendsten klingt wenig überraschend ChatGPT Enterprise für Recruiting und HR Aktivitäten. Doch auch ChatGPT Plus verspricht einige Vorteile – schauen wir uns also diese im Detail an:
Wie ihr wisst, solltet ihr niemals KI-Modelle mit sensiblen Daten wie Personen- oder Unternehmens-Daten füttern. Enterprise soll ihr Abhilfe schaffen und eure Daten schützen. Aber wie The Register hier aufzeigt, gilt vieles davon auch für ChatGPT Plus. Alle Unterhaltungen mit ChatGPT werden während der Übertragung verschlüsselt, unabhängig davon, welches Produkt du nutzt. Große Unternehmen werden wahrscheinlich auf Enterprise setzen, da es noch mit ein paar weiteren Vorteilen ausgestattet ist, auf die wir gleich zurückkommen. Preislich macht OpenAI keine Angaben – das heißt, es wird auf den Umfang ankommen. Plus ist mit $20 USD überschaubar. Kleinere Unternehmen können an dieser Stelle ihre Daten anonymisieren, um in den Genuss des “Advanced Data Analysis”-Features zu kommen.
Schauen wir uns die weiteren Vorteile von Enterprise an. Es geht um Geschwindigkeit und das Kontextvolumen das ChatGPT verarbeiten kann. OpenAI gibt an, das bis zu 4x längere Eingaben & Konversationen mit mit 32k “Kontextfenstern” möglich sind – damit sind richtig lange und komplexe Eingaben (Prompts) möglich. Auch die Geschwindigkeit soll sich verdoppeln. Und dann ist es auch nicht mehr gedeckelt – Plus User sind hingegen limitiert auf 50 Anfragen pro 3 Stunden. Für das Recruiting heißt das also:
KMUs müssen aber beim Kontext mit ChatGPT Plus nicht in die Röhre sehen, denn es gibt hier jede Menge kreative Wege das reguläre Kontextfenster zu erweitern. Ein Weg geht zum Beispiel über die API – für IT-Unternehmen wie euch also ein Klacks.
Auch wenn wir keine Profilbild-Analysen durchführen, können wir die neue Bildfunktionaliät von ChatGPT 4 nutzen.
Und nicht nur die Interviews können verstärkt personalisiert werden.
Auch hier glänzt die Enterprise-Version, die als Feedbackschleife sowohl mit sensiblen als auch mit größeren Datenvolumen gefüttert werden kann, ohne Bedenken über den Datenschutz.
Widmen wir schließlich dem Sicherheitsaspekt unsere volle Aufmerksamkeit. Beim Thema Sicherheit erhalten alle Produkte die AES-256 Datenverschlüsselung im Ruhezustand und bei der Übertragung (TLS 1.2+). OpenAI sagt weiterhin über ChatGPT Enterprise, du kontrollierst, wie lange deine Daten gespeichert werden und dass sie nicht auf deinen ChatGPT Enterprise oder API-Plattform Daten trainieren. Scheint also, dass man durch die Nutzung der API ein Schlupfloch zum Datenschutz erhält. Allerdings findet man in der Produkttabelle dieses Feature nur bei Enterprise (siehe Abb. 2). Deswegen gilt der folgende Vorteil mit Gewißheit nur für die Enterprise-Option:
Insgesamt bewegen wir uns weiter auf dem Pfad des stärkeren Einsatzes durch KI, mit dem sich Personaler:innen auf strategischere und zwischenmenschlichere Aspekte ihrer Aufgaben konzentrieren können.